Der Kurzfilm schildert die Erfahrungen eines Prostatakarzinom-Patienten mit der Cyberknife-Therapie in München. Fragen zur Behandlung und zur modernen Cyberknife-Therapie am spezialisierten und erfahrenen Münchner Zentrum werden beantwortet.
Video-Transkript
Ronald HörstmannMein Name ist Ronald Hörstmann. Ich stamme aus Niedersachsen und habe meine größte Zeit im Rheinland verbracht.
Der Urologe wollte mich schon am 8. März auf dem Operationstisch haben. Wir hatten ein gemeinsames Gespräch und als er dann endete, hat er mich gefragt: Wie wollen wir vorgehen? Und dann habe ich ihm gesagt: Ich bin also nicht ein Typ für einen Schnellschuss, sondern da bin ich doch schon ein bisschen – möchte ich da hinterfragen. Und deswegen kam ich auch auf das Cyberknife.
Prof. Dr. med. Alexander MuacevicProstatakarzinome treten im Jahr in Deutschland bei 65.000 Männern neu auf – ist also eine sehr, sehr häufige Erkrankung. Beim Prostatakarzinom muss man genau unterscheiden, was für eine Art von Prostatakarzinom es ist. Und entsprechend dieser Einteilung wird überhaupt entschieden, ob man ein Prostatakarzinom behandeln muss. Bei den niedriggradigen Tumoren, was die häufigsten sind, gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten. Die Standardtherapien sind die Operation und die herkömmliche Strahlentherapie.
Und die Cyberknife-Radiochirurgie hat sich jetzt in den letzten Jahren als zusätzliche Option erwiesen. Es muss aber sehr genau geprüft werden, ob tatsächlich die Indikation die richtige ist.
Ronald HörstmannMan hat sich erst einmal eingerichtet. Man hat mich vorher gefragt: Was wünschen Sie denn? Wünschen Sie Musik? Ich sagte: Vogelgezwitscher! Ich bin privat Hobby-Ornithologe und das habe ich mir gewünscht. Ja, und dann habe ich der Sache ihren Lauf gelassen und habe gedacht: Ach, die Hauptsache, es wird nicht geschnitten, es fließt kein Blut, es gibt keine Spritzen. Und habe also vollstes Vertrauen gehabt, weil das im Vorgespräch einfach schon so gut gelaufen ist, dass ich hier überhaupt absolut keine Bedenken hatte.
Prof. Dr. med. Alexander MuacevicDie Prostatabehandlung hier wird in enger Abstimmung mit den Kollegen der Urologischen Klinik in Großhadern gemacht. Es gibt ein gemeinsames Protokoll, was wir erarbeitet haben, wo wir ganz genau prüfen, natürlich, ob die Indikation passt. Und wenn da auch die der Meinung sind, dass die Indikation passt, dann können wir grünes Licht für die Prostatabehandlung geben.
Dr. techn. Christoph FürwegerIm Vergleich zu anderen Techniken bietet das Cyberknife zwei konkrete große Vorteile. Über diese Robotergeometrie hat man die Möglichkeit, ein Zielvolumen – einen Tumor – aus sehr vielen unterschiedlichen Richtungen unter Beschuss zu nehmen. Verglichen mit anderen Systemen ist es deswegen von Vorteil, weil man typischerweise bei konventionellen Linearbeschleunigern nur aus einer Ebene einstrahlen kann. Das heißt, man hat sehr viel mehr Flexibilität.
Der zweite große Vorteil des Cyberknifes ist, dass man über diesen Roboter Bewegungen des Ziels – des Tumors – ausgleichen kann. Das ist besonders wichtig bei der Prostata, weil das ein sehr mobiles Organ ist, das sich über die Behandlung deutlich bewegen kann. Und über unsere Bildführungssystem sind wir dadurch in der Lage, dem Tumor der Prostata ständig zu folgen.
Prof. Dr. med. Alexander MuacevicWenn man alle Kriterien richtig beachtet, sind die Heilungschancen extrem hoch und die liegen etwa im Bereich von 90 Prozent.
Ronald HörstmannFür mich war wichtig: Nebenwirkungen. Ablauf: Was passiert danach? Keine Reha, keine Chemo – was man ja bei Krebs hört. Das wäre für mich ein Horror gewesen. Das ist bei Cyberknife alles weggefallen und die Sache hat mich von daher total beruhigt.
Prof. Dr. med. Alexander MuacevicDie drei großen Themenbereiche bei dem Nebenwirkungsprofil sind Blase, Darm und Potenz. Bei der Blase ist es so, dass zwei bis drei Wochen nach der Therapie typische Beschwerden beim Wasserlassen auftreten können, die danach aber vollständig wieder abklingen. Glücklicherweise haben wir extrem wenig Nebenwirkungen am Darm bisher gesehen. Auch aus den großen Studien aus den USA sehen wir da Komplikationsraten von zwei bis drei Prozent, was im Vergleich zu den anderen Therapien sehr gering ist.
Und bei der Potenz ist es so, dass es eine aktuelle Studie – auch aus den USA – gibt, wo man gesehen hat, dass zwei bis drei Jahre nach der Behandlung eine etwa 20-prozentige Einbuße bei der Potenz zu verzeichnen ist. Aber in den meisten Fällen kann das auch sehr gut erhalten bleiben.
Ronald HörstmannIch weiß jetzt nicht mehr, die erste oder die zweite Nacht sind plötzlich Sachen aufgetreten. Aber dann nach drei Wochen war tatsächlich alles im Griff und bis zum heutigen Tage keine – also da ist dann nichts mehr passiert. Also ich bin froh, dass hier so sitzen kann und auch so locker darüber sprechen kann und das auch so weitergeben möchte. Tue ich auch. Ich gebe es jedem weiter und kann das nur empfehlen – ganz klar.