Patientenstimme: Cyberknife-Behandlung bei Akustikusneurinom
Ein Patient teilt seine beeindruckende Erfahrung mit der Cyberknife-Behandlung am ERCM. Nach der Diagnose eines Akustikusneurinoms entschied er sich bewusst gegen eine Operation und für die innovative, nicht-invasive Radiochirurgie. Ohne Schmerzen, ohne längere Ausfallzeiten und ohne Reha, konnte er direkt wieder in seinen Alltag zurückkehren.
Video-Transkript
Gerald Moll
Hallo, mein Name ist Gerald Moll. Ich bin Geschäftsführer der Grundstücksverwaltungs GmbH.
Wie haben Sie von Ihrem Akustikusneurinom erfahren?
Bei mir war es so, ich hatte einen Tinnitus. Ich dachte, er wäre psychosomatisch, weil ein guter Freund tödlich verunglückt war. Aber das waren wahrscheinlich schon die Vorzeichen von dem Akustikusneurinom. Ich war bei meinem HNO-Arzt und Dr. Nollert hat gesagt: Oh, da ist etwas signifikant.
Das eine Gehör auf der linken Seite hatte einen ziemlich starken Gehörverlust und er hat gesagt: Gehen Sie mal unbedingt zum MRT. Dann bin ich nach Schwetzingen, habe kurzfristig einen Termin bekommen und da hat sich das Thema dann auch gleich so dargestellt und bestätigt, dass ich ein Akustikusneurinom habe.
Wie sind Sie auf das ERCM aufmerksam geworden?
Ich habe viel zu verdanken, dass ich von vornherein mit der Diagnose sehr offen umgegangen bin. Ohne die offene Kommunikation hätte ich nicht mit meiner Architektin gesprochen, ohne das hätte sie nicht mit ihrem Mann sprechen können und ohne diese Information wäre ich dann auch nicht an die Kontakte gekommen, also an die Uniklinik hier, Professor Tonn, und letztendlich dann an die Verbindung ins ERCM.
Was hat Sie dazu bewogen, sich im ERCM behandeln zu lassen?
Es haben alle Chirurgen gesagt: Herr Moll, das muss unbedingt operiert werden. Weil eine alternative Methode, eine Bestrahlungsmethode, Themen wie Cyberknife, das macht man eigentlich nur – so wurde mir berichtet –, wenn man jetzt durch den Gesundheitszustand oder durch das Alter das Narkoserisiko zu groß ist.
Und man hat immer wieder gesagt: Ja und dann hat man das Problem, wenn man ein Gewebe bestrahlt, dann kann es passieren, es entsteht Narbengewebe und dieses Narbengewebe ist nachträglich dann fast nicht mehr operabel. Ich habe dann mit dem Professor Tonn das auch so erläutert und da hat er gesagt: Herr Moll, das ist vieles Marketing. Chirurgen – die wollen schneiden, wenn sie schneiden können. Die wollen das behandeln. Es ist natürlich auch ein großer Wirtschaftsfaktor. Aber er hat gesagt, so wie der Tumor liegt, in der Größe, wie er ist, in der Lage, wie er ist, da bietet sich Cyberknife an.
Wie empfanden Sie die Behandlung?
Die Behandlung war eigentlich sehr, sehr angenehm. Da habe ich mir eine schöne Playlist zurechtgeschnitten und den Raum beschallt, habe dann die Augen zugemacht. Der Industrieroboter hat dann seine Arbeit gemacht – mal die Augen aufgemacht, mal war der Industrieroboter nicht zu sehen, mal war er zu sehen. Ich fand das eigentlich eine ganz spannende Atmosphäre. Man kann durch die Maske auch gut durchschauen, man kann frei atmen. Im Notfall, wenn man auf eine Toilette müsste, dann kann man auch das Verfahren mal anhalten, aber das kommt so normal nicht vor.
Wie lief Ihre Nachsorge ab?
Ja, und dann war die Behandlung zu Ende und Professor Muacevic kam vorbei und hat gesagt: Und Herr Moll, wie fühlen Sie sich? Ich habe gesagt: Perfekt, ich habe nichts gespürt, ich fühle mich wie vorher. Aber jetzt zur Frage zurück. Was muss ich denn jetzt anschließend machen? Muss ich mich ein bisschen schonen? Muss ich mich ein bisschen zurückhalten?
Und er sagte: Das werden Sie spüren. Machen Sie es so, wie Sie wollen. Und da sagte ich: Meine Frau ist jetzt mit dabei, die könnte zurückfahren oder kann ich auch selbst fahren? Sagt er: Ja, Sie können auch selbst fahren. Und dann habe ich mich ins Auto gesetzt, bin dann im Prinzip auf der Autobahn nach Hause gefahren – drei Stunden, dreieinhalb Stunden, hatte abends noch ein Meeting, auf das ich gegangen bin. Und bin am nächsten Tag dann mit meinem Pferd im Wald über feste Hindernisse gesprungen und habe dann bei dem Ausritt gedacht: Wow, was ist das für ein Wunder? Was wäre jetzt die Alternative?
Die Alternative wäre gewesen: OP mit Anästhesie, Intensivstation und dann eine Reha. Und bei mir ging das Leben am nächsten Tag genauso weiter, wie es am Tag vorher war. Das ist total faszinierend. Und das ist eine Erfahrung, für die ich total dankbar bin. Und das ist auch der Grund, warum ich sage: Ich erzähl’s jedem. Ich will möglichst viele Menschen darauf aufmerksam machen.
Wie haben Sie das Team und die Betreuung im ERCM erlebt?
Was ich total interessant finde, ist, wie das ganze Verfahren abläuft. Es ist alles von vornherein sehr offen, sehr freundlich. Man hat auch keine Beklemmung. Es wird einem im Vorfeld genau erklärt, wie die Abläufe sind. Und viele Menschen haben ein bisschen Sorgen, ein bisschen Ängste. Ich habe das schon von verschiedenen Freunden auch gehört. Wenn da eine Maske angefertigt wird, wenn man im Prinzip fixiert wird, ob man da nicht Beklemmungen und Ängste bekommt.
Das Team hier ist so einfühlsam. Und es geht so auf einen ein. Und wenn man Fragen hat, dann kann man die auch stellen – es wird Zeit dafür genommen. Also insofern bin ich persönlich in diese Behandlung total entspannt reingegangen, weil es keine offenen Fragen mehr gab. Und auch im Nachgang, wenn man dann sagt, hier, ich habe da noch eine Frage – das Team nimmt sich Zeit, das kümmert sich drum. Also das ist wirklich vorbildlich.
Gibt es etwas, das Sie besonders hervorheben möchten, wenn Sie auf Ihre Erfahrung im ERCM zurückblicken?
Was mich am Ende ganz besonders begeistert hat, ist dieses Zusammenspiel zwischen der Klinik, also Professor Tonn, und hier dem ERCM, also Professor Muacevic, die sich gegenseitig die Patienten zuschicken, wo sie wissen, wo sie das Gefühl haben, dass die andere Disziplin die besseren Verfahren hat.
Und in anderen Fällen war es halt wirklich so, dass in vielen Kliniken die Chirurgen das Sagen haben – die Chirurgen im Prinzip alles operieren, was sie operieren können und Ängste schüren, ob ein alternatives Verfahren überhaupt anwendbar ist. Also insofern ist es wirklich ein Verfahren, wo man sagen muss: Gott sei Dank gibt es diese Möglichkeiten.