Unsere Experten

icon
icon

1. Das Prostatakarzinom Rezidiv

Abhängig vom initialen, also dem anfänglichen Tumorstadium, entwickelt sich nach einer operativen Entfernung der Prostata bei einem Drittel der behandelten Patienten ein erneuter Anstieg der PSA-Werte. Dieser Anstieg – trotz stattgefundener Ersttherapie – wird auch als biochemisches Rezidiv, PSA-Rezidiv oder PSA-Progress bezeichnet. Nach herkömmlicher Strahlentherapie tritt ein Rückfall bzw. ein Rezidiv in bis zu 50 % der behandelten Prostatakrebserkrankungen auf.

Mithilfe der modernen bildgebenden Verfahren bzw. kombinierten diagnostischen Untersuchungsmethoden muss jetzt abgeklärt werden, ob sich erneut Tumorgewebe nachweisen lässt. Eingesetzt DiagnoseVerfahren sind beispielsweise das MRT und PSMA PET/CT zur funktionellen Darstellung von Prostatagewebe. Dabei dient das prostataspezifische Membranantigen, kurz PSMA, als Zielstruktur.

Bei diesem PSMA handelt es sich um ein bestimmtes Eiweiß, welches auf der Oberfläche gesunder Prostatazellen nur in geringem Maße vorkommt, dagegen insbesondere bei Prostatakrebs bzw. Rezidiven in großen Mengen produziert wird. [1] Wichtig zu unterscheiden ist, ob es sich um ein lokales Rezidiv in der Loge bzw. der Prostata selbst oder um ein Fernrezidiv in Form von Metastasen handelt: Über 50 % aller Rezidive sind Lokalrezidive.

Hier im ERCM bekommen wir oft die Frage gestellt, welche Therapie im Falle eines Lokalrezidivs die vergleichsweise bestmögliche Behandlungsoption sein kann. Insgesamt stehen je nach individueller Vorgeschichte vielzählige Alternativen zur Verfügung: die Operation, herkömmliche Bestrahlung, Kryotherapie, fokussierter Ultraschall (HIFU), Brachytherapie und auch die robotergeführte CyberknifeTherapie. [2] Nach bereits vorangegangener Operation kann ein Lokalrezidiv allerdings aufgrund der Vernarbungen meist nicht noch einmal operiert werden. Ebenso kann nach herkömmlicher Bestrahlung das Lokalrezidiv nicht mehr bestrahlt werden.

Darüber hinaus kommt die systemische, antihormonelle Therapie meist bevorzugt zum Einsatz, wenn Patienten für einen invasiven Eingriff aufgrund eines schlechten Allgemeinzustandes nicht infrage kommen oder einem invasiven Eingriff nicht zustimmen.

Nicht zuletzt sind stets Risiken einer invasiven Therapie zu berücksichtigen und abzuwägen, darunter z. B. Blutungen, narbige Verengungen der Harnröhre (Urethrastrikturen), Fistelungen, Inkontinenz oder Impotenz. Welche Therapie im individuellen Einzelfall in Betracht kommt, muss insbesondere bei älteren oder multimorbiden Patienten sehr kritisch geprüft werden.

1.1. Robotergeführte Cyberknife-Therapie: Hochpräzise mehr Sicherheit

Die robotergeführte Behandlung mit dem Cyberknife ist bei einem Prostatakrebs Rezidiv eine sehr effektive und sichere Therapiealternative zu den bisher bekannten Therapieoptionen mit exzellenter Tumorkontrolle und wenig Nebenwirkungen. [3] Ihr Einsatz ist sowohl nach einer Prostataentfernung, der Prostatektomie, als auch nach konventioneller Strahlentherapie möglich. Damit erweitert dieses radiochirurgische Vorgehen mit dem Cyberknife das Behandlungsspektrum deutlich. n.

1.1.1. Wie viele Behandlungssitzungen sind bei einem Rezidiv erforderlich?

Mit höchster Präzision (unter 1 mm) werden bildgebend scharf abgrenzbare, kleine Tumoren mit hoher Dosis ambulant behandelt – in nur einer einzigen Sitzung. [4] Risikostrukturen wie Harnröhre, Harnblase oder Enddarm können mit der Cyberknife-Therapie meist sehr gut geschont werden.

Ein weiterer Vorteil dieser robotergeführten präzisen Technik beim Rezidiv ist, dass eine antihormonelle Therapie nach vorausgegangener Entfernung der Prostata herausgezögert werden kann. [4] Die Antihormontherapie wird oft auch als Hormonentzugstherapie bezeichnet. Dabei docken die verabreichten Wirkstoffe (in Form von Medikamenten oder Injektionen) an bestimmte Hormon-Bindestellen in der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) an mit der Folge, dass im Gehirn weniger Botenstoffe ausschüttet werden, die die Testosteronproduktion in den Hoden steuern. Die Produktion von Testosteron wird unterdrückt.ick:

1.1.2. Vorbereitungen zur Cyberknife-Therapie

Eine hoch aufgelöste Bildgebung (MRT und PSMA PET/CT) sowie exakt platzierte Goldmarker zum Tumortracking sind bei der Behandlung eines Lokalrezidivs – ebenso wie bei der Erstbehandlung von Prostatakrebs – die Grundvoraussetzungen für eine effektive und sichere Cyberknife-Therapie. en.

Die enge Zusammenarbeit mit hochspezialisierten Expertinnen und Experten der radiologischen Diagnostik ist so wichtig, weil nur durch entsprechende Bildgebung die exakte Zielvolumendefinition gewährleistet ist. Wesentliche Voraussetzungen, die für uns im ERCM durch unsere kooperierenden Partner gegeben sind.

Vor dem Hintergrund, dass die Prostata ein bewegliches Organ ist, dienen Goldmarker der präzisen Zielführung der darauffolgenden robotergeführten, nicht invasiven Behandlung. Zur Applikation dieser Goldmarker ist ein kleiner Eingriff notwendig, der ambulant mit unseren Partnern der Urologie kurz vor der eigentlichen Behandlung in örtlicher Betäubung durchgeführt wird. Dieser Eingriff ist ähnlich einer Probenentnahme aus der Prostata, aber deutlich weniger aufwändig und komplikationsarm.

1.1.3. Mögliche Nebenwirkungen

Mögliche Komplikationen stehen in Abhängigkeit von Größe und Lokalisation des Rezidivs. Grundsätzlich sind bei einem Rückfall dieselben Nebenwirkungen und Risiken zu diskutieren, wie wir sie in unserer Übersicht zum Prostatakrebs beschrieben haben – nur die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten dieser Risiken ist durch das deutlich kleinere Bestrahlungsvolumen beim Rezidiv geringer.

1.1.4. Nachsorge & Monitoring

Um den Therapieerfolg zu überprüfen, ist eine konsequente Krebsnachsorge wichtig: 3 Monate nach Ihrer Behandlung wird der PSA-Wert kontrolliert, 6 Monate nach der Cyberknife-Therapie erfolgen weitere Laboruntersuchungen zur PSA-Bestimmung sowie MRT-Kontrollen. rn.

Der genaue Ablauf und individuelle Fragen werden in unserer Sprechstunde ausführlich mit unseren Experten besprochen.

Cyberknife TV: Erfahrungen mit einer modernen Technologie beim Prostatakarzinom Rezidiv

Wie gefährlich ist ein Prostatakrebs Rezidiv?

Rezidive bei Prostatakrebs sind, wenn sie noch klein sind, typischerweise sehr gut behandelbar und somit nicht besonders gefährlich. Unbehandelt kann ein Rezidiv jedoch weiterwachsen und in benachbarte Organe wie Harnblase oder Enddarm einwachsen. In diesen Fällen wird eine Behandlung meist äußerst schwierig, somit ist das frühzeitige Erkennen eines Rezidivs entscheidend für eine gute Prognose.

Muss ein Rezidiv sofort behandelt werden?

Eine sofortige Behandlung ist nicht immer erforderlich, in einigen Fällen kann eine sorgfältige Überwachung in Betracht gezogen werden, um den besten Zeitpunkt für eine Behandlung zu bestimmen. hauen.

Wie schnell wächst ein Rezidiv? it

Das PSA-Rezidiv tritt typischerweise mehr als 18 Monate nach der Operation oder einer konventionellen Radiotherapie auf. Der PSA-Wert steigt dabei meist nur langsam an. nt.

Wie sieht beim Rezidiv die Prognose nach einer Cyberknife-Therapie aus?

Werden Rückfälle bei Prostatakrebs früh erkannt, und beschränkt sich das Rezidiv auf einen begrenzten Bereich (Lokalrezidiv), ist die Prognose generell sehr gut. Die Präzision der radiochirurgischen Behandlung (unter 1 mm) ermöglicht es, das Prostatakrebs Rezidiv in nur einer Sitzung zu behandeln, während umliegendes gesundes Gewebe maximal geschont wird. .

Kann ein Rezidiv bei Prostatakrebs nach erfolgreicher Behandlung erneut auftreten?

Ja, auch ein Rezidiv kann nach erfolgreicher Behandlung erneut auftreten. Die Überwachung nach der Behandlung ist also sehr wichtig, um einen möglichen Rückfall frühzeitig zu erkennen und angemessen zu behandeln. Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen und PSA-Tests sind entscheidend, um den Verlauf der Erkrankung zu beobachten. rden.

1.1.5. Behandlungsanfragen

Ein Prostatakrebs wurde behandelt, und doch steigt danach im Verlauf der PSA-Wert wieder an? Die Angst vor einem Rückfall kann nicht nur körperlich, sondern auch seelisch und emotional über längere Zeit sehr belastend sein und die Lebensqualität empfindlich beeinträchtigen. Als Patient müssen Sie diesen Weg nicht allein gehen: Wir sind für Sie da, um Sie umfassend über Möglichkeiten einer für Sie sinnvollen Behandlungsstrategie bzw. individuelle Therapiewege und Maßnahmen zu informieren, die Ihre Lebensqualität bestmöglich unterstützen können. an.

Sprechen Sie uns jederzeit über das Kontaktformular, telefonisch oder die Social Media Kanäle an. Alle Behandlungsanfragen werden individuell und schnell bearbeitet. itet.

[1] Cappel, C. C., Dopcke, D., Dunst, J. PSMA-PET-CT zum primären Staging von Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakarzinom. Strahlenther Onkol. 2021;197(3):257-260.

[2] Valle, L. F., Lehrer, E. J., Markovic, D., Elashoff, D., Levin-Epstein, R. et al., A Systematic Review and Meta-analysis of Local Salvage Therapies After Radiotherapy for Prostate Cancer (MASTER). European Urology 2021;80(3):280-292.

[3] Schröder, C., Tang, H., Lenffer, B., Buchali, A., Zwahlen, D. R. et al., Re-irradiation to the prostate using stereotactic body radiotherapy (SBRT) after initial definitive radiotherapy. A systematic review and meta-analysis of recent trials. Clin Transl Radiat Oncol. 2024;48:100806.

[4] Spek, A., Graser, A., Habl, G., Muacevic, A., Fuerweger, C. et al., Single-fraction image-guided robotic radiosurgery efficiently controls local prostate cancer recurrence after radical prostatectomy. BJUI Compass. 2020;1:139-145.

An unhandled error has occurred. Reload 🗙