Unsere Passion für Präzision
Die Cyberknife-Therapie stellt eine sehr schonende und zugleich präzise Behandlungsform dar, die im gesamten Körper alternativ zu einer offenen Operation Anwendung finden kann – so auch in bestimmten Fällen spinaler Metastasen. Eine Behandlung mit dieser Hochpräzisions-Technologie der neuesten Generation ist für Patienten sicher und effektiv. Auch nach einer vorausgegangenen konventionellen Strahlentherapie lässt sich die radiochirurgische Behandlung durchführen. [3]
Das Cyberknife ist ein Robotersystem, das mit Photonenstrahlen mit einer Genauigkeit im Submillimeterbereich – also einer Präzision von unter 1 mm – behandelt. Dies ist bei der Therapie von Metastasen entlang der Wirbelsäure mit deren empfindlichen Strukturen besonders wichtig.
Mit dem Cyberknife bieten wir im ERCM ein einzigartiges, nicht invasives Behandlungssystem an, das gleich mehrere technologische Fortschritte der Medizin in sich vereint und kombiniert, um Krebszellen gezielt zerstören zu können. So kann mithilfe eines integrierten Bildführungssystems sowie der Flexibilität durch die Robotersteuerung oft in einer einzigen Behandlungssitzung (Einzeit-Bestrahlung) schmerzfrei behandelt werden – ohne Fixierung der Patientinnen und Patienten in einem festen Rahmen, ohne operativen Eingriff und ohne Narkose. [4, 5]
Uns ist es wichtig, Sie umfassend und verständlich über alle für Sie möglichen Therapieoptionen aufzuklären – und Sie persönlich gemeinsam mit unseren Experten und Partnern zu begleiten. Auf Ihre individuelle Situation und damit verbundene Besonderheiten einzugehen, ist uns ein besonderes Anliegen – keine Ihrer Fragen soll dabei offenbleiben. Um Ihren Therapieweg gemeinsam festzulegen, spielen neben Ihrer aktuellen Situation auch Ihre ganz persönlichen Wünsche eine entscheidende Rolle.
Definition
Wie entstehen Metastasen an der Wirbelsäule?
Spinale Metastasen sind Absiedlungen anderer Krebsleiden. Die häufigsten ursprünglichen Krebserkrankungen (Primärtumoren), bei denen sich eine oder mehrere neue Geschwülste an der Wirbelsäule bilden, sind Brustkrebs, Prostatakrebs und Lungenkrebs (Bronchialkarzinom). Aber auch Hautkrebs, Lymphknotenkrebs (Lymphome) und Nierenzellkrebs können in die Wirbelsäule streuen. Bei 3 bis 10 % aller Wirbelsäulenmetastasen ist die ursprüngliche Krebserkrankung unbekannt. [1]
Das durchschnittliche Alter betroffener Patientinnen und Patienten mit Wirbelsäulenmetastasen liegt bei 55 bis 60 Jahren. [2] In den meisten Fällen sind spinale Metastasen sehr schmerzhaft. Sie können außerhalb des Rückenmarks oder auch in der Rückenmarkssubstanz wachsen. Schädigungen des Nervensystems sowie Verletzungen des Rückenmarks gehören daher zu möglichen Folgen, die unerkannt bzw. unbehandelt bis zur Querschnittslähmung führen können.
Cyberknife-Technologie zur Behandlung spinaler Metastasen>
In diesem Beitrag sprechen wir über die Möglichkeiten der Cyberknife-Therapie in der Behandlung von Wirbelsäulentumoren.
Häufige Symptome
Neben starken Wirbelsäulenschmerzen, die für die meisten Patienten im Vordergrund stehen [2], können Metastasen auch eine zunehmende Instabilität betroffener Knochen und Wirbelkörper bedeuten. Darauf folgen im weiteren Verlauf Haltungsstörungen und Probleme beim Laufen. Auch Wirbelkörperbrüche sind beispielsweise möglich.
Weitere Symptome sind neben einem sich verschlechternden Allgemeinzustand neurologische Probleme wie Lähmungserscheinungen, Gefühlsstörungen bis hin zu Entleerungsstörungen von Blase und Darm mit Harn- bzw. Stuhl-Inkontinenz.
Da sich Symptome mitunter rasch hin zu einem neurologischen oder onkologischen Notfall entwickeln können, besteht in vielen Fällen schneller Handlungsbedarf. [6] Im Mittelpunkt aller therapeutischen Überlegungen steht dabei stets die Verbesserung der Lebensqualität. Unterschiedliche Ansätze und Behandlungsmöglichkeiten stehen dafür zur Verfügung.
Was tun bei plötzlich auftretenden Rückenschmerzen?
Bei allen Krebspatientinnen und Krebspatienten mit plötzlich auftretenden Rückenschmerzen sollte eine unverzügliche Abklärung mittels Bildgebung (MRT) erfolgen. Drücken Metastasen bereits auf das Rückenmark (Kompression), muss zügig behandelt werden, um weitere Schäden verhindern zu können
Ursachen & Risikofaktoren
Metastasen anderer Krebserkrankungen, die in die Wirbelsäule streuen, treten in den meisten Fällen im Bereich der Brustwirbelsäule auf (bis ca. 70 %), gefolgt von der Lendenwirbelsäule mit ca. 20 % und seltener im Bereich der Halswirbelsäule (ca. 10 %). [2, 7]
Das Risiko für Betroffene liegt vor allem in einer zunehmenden Zerstörung des Knochengewebes mit starken Schmerzen sowie neurologischen Beschwerden aufgrund einer Kompression der Nervenwurzeln oder des Rückenmarks. So weisen etwa 20 % aller spinalen Metastasen eine Beteiligung des Wirbelkanals auf und drücken auf sensible Nervenstrukturen. [2]
Diagnose-Verfahren
Um eine gesicherte Diagnose stellen und mögliche vorhandene Metastasen im Bereich des Beckens und der Wirbelsäule genau beurteilen zu können, ist die Diagnostik mit schichtbildgebenden Verfahren wie einer Magnetresonanz-Tomographie (MRT) oder Computer-Tomografie (CT) notwendig. [8] Nur so lassen sich Lage und Ausbreitung der Krebszellen erfassen.
Vereinfacht heißt das: Schicht für Schicht werden Aufnahmen von Ihrem Körper erstellt, die dann zu einem vollständigen dreidimensionalen Bild zusammengefügt werden. Dies erlaubt es den behandelnden Expertinnen und Experten, Rückschlüsse über das Stadium der Krebserkrankung im Körper zu ziehen.
Ergänzende Untersuchungen können individuell hinzukommen, darunter auch Laboruntersuchungen. Solche zusätzlichen Tests verfolgen oft das Ziel, andere für Ihre Beschwerden möglicherweise verantwortlichen Ursachen von Wirbelsäulenmetastasen abzugrenzen (z. B. eine Osteoporose oder andere Erkrankungen des Knochenstoffwechsels). [1]
Passgenaue Therapieplanung
Der individuelle Therapieweg ist von der Art, genauer Lage und Ausdehnung der Metastasen – und damit vom Stadium der Krebserkrankung (Staging) – abhängig. So können sich Wirbelsäulenmetastasen rein auf den Knochen beschränken. Sie können aber auch im Rückenmarkskanal liegen, und dabei entweder noch außerhalb des Rückenmarks (intraspinal- extramedullär) oder bereits im Rückenmark selbst (intraspinalintramedullär). Eine Unterscheidung, die für eine passgenaue Planung der Therapie relevant ist.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Die Behandlung von spinalen Metastasen erfolgt immer durch ein fachübergreifendes Experten-Team. Dazu gehören beispielsweise Spezialisten der Onkologie, Strahlentherapie, Neurochirurgie, Radiochirurgie und der Wirbelsäulenchirurgie. Von besonderer Bedeutung sind Behandlungskonzepte, mit denen Knochen gut stabilisiert und z. B. die Gehfähigkeit und damit Selbstständigkeit der Patienten im Alltag bestmöglich erhalten bzw. wiedererlangt werden können.
Durch die komplexe, oft entzündliche Schmerzsymptomatik erfolgt zusätzlich eine medikamentöse Schmerztherapie, um durch Metastasen verursachte Beschwerden rasch und effektiv zu reduzieren. [1]
Bei neuropathischen Schmerzen (z. B. Taubheitsgefühle, Missempfindungen) werden oft Cortison oder Opioide angewendet, bei Bedarf auch bestimmte Antidepressiva oder Antikonvulsiva – das sind Arzneimittel, die insbesondere bei einschießenden Schmerzen gut unterstützen können.
Die eigentliche Behandlung der Metastasen kann dann kombiniert erfolgen, z. B. durch eine Operation und gefolgt von einer herkömmlichen Bestrahlung oder Chemotherapie.
Eine weitere Möglichkeit ist die moderne, robotergeführte Radiochirurgie, die in bestimmten Situationen Krebszellen an der Wirbelsäule gezielt zerstören kann. Die submillimetergenaue, hochpräzise Methode hat sich in wissenschaftlichen Untersuchungen auch als eine für Betroffene besonders komfortable Vorgehensweise gezeigt. [3, 5]
Die Operation: offen oder perkutan
Operativ können Wirbelsäulenmetastasen sowohl offen als auch perkutan versorgt werden – perkutan bedeutet durch die Haut hindurch, etwa mittels einer kleinen Punktion. [1] Insgesamt werden die verschiedenen Eingriffsmöglichkeiten einzeln oder kombiniert angewendet, sofern eine Operation grundsätzlich sicher durchgeführt werden kann.
Die Operationsentscheidung und die Frage nach dem optimalen Zeitpunkt des Eingriffs hängen von verschiedenen individuellen Faktoren ab, etwa bei erheblichen funktionellen Einschränkungen oder einer vorhandenen oder drohenden Instabilität der Wirbelsäule.
Vor allem bei schnell wachsenden Metastasen kann aufgrund des zeitlichen Entscheidungsdrucks eine offene notfallmäßige Operation notwendig sein, um Kompressionen auf sensible Nervenstrukturen schnell in den Griff zu bekommen.
Es gibt aber auch Umstände, die gegen eine Operation sprechen können – allen voran der Allgemeinzustand, ein ausgeprägter Multiorganbefall bzw. die Prognose. [2] Ebenso das mit einem operativen Eingriff verbundene Risiko sowie insbesondere die individuellen Wünsche der Patienten.
Die konventionelle Strahlentherapie
Bei mehreren (multiple) Metastasen an der Wirbelsäule wird oft eine herkömmliche Strahlentherapie durchgeführt. Diese Behandlung muss auf mehrere Sitzungen aufgeteilt werden, da das Rückenmark sowie die Nervenwurzeln im Strahlenfeld liegen. Für die Patientinnen und Patienten können über 2 bis 4 Wochen hinweg individuell zwischen 11 und 25 Behandlungssitzungen notwendig sein. Auf diese Weise sollen Schäden am gesunden Gewebe minimiert werden.
Auch nach einem operativen Eingriff zur Dekompression von Metastasen bzw. zur Stabilisation der Wirbelsäule kann eine Strahlentherapie erfolgen, um verbliebene Krebszellen zu zerstören und so auch das Risiko einer erneuten Kompression sensibler Nerven zu mindern.
Einer der Nachteile der frühen Strahlentherapie nach vorausgegangener Operation ist die erhöhte Wahrscheinlichkeit für Komplikationen bei der postoperativen Wundheilung [1].
Zytostatische Chemotherapie mit Medikamenten
Zytostatika – als Chemotherapie eingesetzte Medikamente – sollen Vorgänge beeinflussen, die für das Wachstum und die Teilung von Zellen wichtig sind. Die meisten Chemotherapien wirken sich daher auf die Stoffwechsel- und Zellteilungsvorgänge von Krebszellen, aber auch der gesunden Zellen aus. Chemotherapien sind also nicht rein krebsspezifisch wirksam.
Oft wird die Chemotherapie auch mit anderen Verfahren kombiniert. Dabei können Zytostatika sowohl als Tabletten, aber auch über die Vene verabreicht werden. Häufige Nebenwirkungen sind Übelkeit, Abgeschlagenheit oder Gewichtsverlust.
Robotergeführte Cyberknife-Therapie:
Hochpräzise mehr Sicherheit
Eine hoch moderne Alternative in der Therapie von Metastasen ist in ausgewählten Situationen die radiochirurgische Behandlung mit dem robotergeführten Cyberknife-System. Diese sehr präzise, submillimetergenaue Radiochirurgie mit Photonen kann Krebszellen hochdosiert und fokussiert in einer meist einmaligen Anwendung erfolgreich zerstören. [9] Das gesunde, empfindliche Gewebe im Bereich der Wirbelsäule sowie des Rückenmarks wird geschont und dafür die Therapie-Dosis entsprechend gewählt.
Die Photonen schädigen das Erbgut der Krebszellen, die daraufhin absterben und über mehrere Wochen vom Körper abgebaut werden. Auf diese Weise lassen sich auch Metastasen behandeln, die an schwer zugänglichen Stellen des Skeletts sitzen. [5]
Wann kommt die radiochirurgische Präzisionsbehandlung in Betracht?
Krebspatienten mit Metastasen an der Wirbelsäule können mit der Cyberknife-Therapie oft gut behandelt werden, wenn die Größe, Art und Anzahl der Metastasen für die radiochirurgische Behandlung geeignet ist.
Auch bei Rezidiven von Wirbelsäulenmetastasen, die an derselben ursprünglichen Stelle erneut auftreten, ist die robotergeführte Radiochirurgie mit dem Cyberknife eine sichere und effektive Behandlungsmethode – dies auch alternativ zu einer zuvor durchgeführten Strahlentherapie, wie Studien belegen. [10, 11]
Neue wissenschaftliche Daten konnten für die radiochirurgische Behandlung des Rezidivs beispielsweise in bis zu 81 % der Fälle eine relevante Schmerzlinderung zeigen und eine lokale Kontrolle des Tumors ein Jahr nach der Therapie bis 90 % belegen. [11]
Die radiochirurgische Behandlung erfolgt meist in einer einzigen Sitzung, je nach individueller Ausgangssituation und vorausgegangener Therapie können auch mehrere Sitzungen erforderlich sein. [12]
Welche Vorteile hat eine radiochirurgische Therapie mit dem Cyberknife?
Die hochmoderne Technologie des Robotersystems kann Bewegungen des Körpers, wie sie beispielsweise allein durch das normale Atmen auftreten, jederzeit während der Therapie durch entsprechende Rückkoppelung ausgleichen. So wird eine hochpräzise Behandlung möglich, die die Therapie von Wirbelsäulenmetastasen mit dem Cyberknife ohne eine Fixierung und auch ohne Narkose erlaubt. [4, 5] Für die Patientinnen und Patienten bedeutet die radiochirurgische Therapie eine entsprechend komfortable und schmerzfreie Behandlung.
Bei sehr ausgedehnten Metastasen an der Wirbelsäule kann gegebenenfalls auch eine Kombinationstherapie sinnvoll sein. Dabei erfolgt zunächst die operative Entfernung großer Tumoranteile, die oftmals auch das Rückenmark komprimieren können. Danach folgt die radiochirurgische Therapie für operativ schwer zugängliche Metastasen: Mit der Cyberknife-Therapie können alle Lokalisationen – in allen Bereichen der Wirbelsäule – hochpräzise erreicht und behandelt werden
Unsere Passion für Präzision
Die Cyberknife-Therapie stellt eine sehr schonende und zugleich präzise Behandlungsform dar, die im gesamten Körper alternativ zu einer offenen Operation Anwendung finden kann – so auch in bestimmten Fällen spinaler Metastasen. Eine Behandlung mit dieser Hochpräzisions-Technologie der neuesten Generation ist für Patienten sicher und effektiv. Auch nach einer vorausgegangenen konventionellen Strahlentherapie lässt sich die radiochirurgische Behandlung durchführen. [3]
Das Cyberknife ist ein Robotersystem, das mit Photonenstrahlen mit einer Genauigkeit im Submillimeterbereich – also einer Präzision von unter 1 mm – behandelt. Dies ist bei der Therapie von Metastasen entlang der Wirbelsäure mit deren empfindlichen Strukturen besonders wichtig.
Mit dem Cyberknife bieten wir im ERCM ein einzigartiges, nicht invasives Behandlungssystem an, das gleich mehrere technologische Fortschritte der Medizin in sich vereint und kombiniert, um Krebszellen gezielt zerstören zu können. So kann mithilfe eines integrierten Bildführungssystems sowie der Flexibilität durch die Robotersteuerung oft in einer einzigen Behandlungssitzung (Einzeit-Bestrahlung) schmerzfrei behandelt werden – ohne Fixierung der Patientinnen und Patienten in einem festen Rahmen, ohne operativen Eingriff und ohne Narkose. [4, 5]
Uns ist es wichtig, Sie umfassend und verständlich über alle für Sie möglichen Therapieoptionen aufzuklären – und Sie persönlich gemeinsam mit unseren Experten und Partnern zu begleiten. Auf Ihre individuelle Situation und damit verbundene Besonderheiten einzugehen, ist uns ein besonderes Anliegen – keine Ihrer Fragen soll dabei offenbleiben. Um Ihren Therapieweg gemeinsam festzulegen, spielen neben Ihrer aktuellen Situation auch Ihre ganz persönlichen Wünsche eine entscheidende Rolle.
Definition
Wie entstehen Metastasen an der Wirbelsäule?
Spinale Metastasen sind Absiedlungen anderer Krebsleiden. Die häufigsten ursprünglichen Krebserkrankungen (Primärtumoren), bei denen sich eine oder mehrere neue Geschwülste an der Wirbelsäule bilden, sind Brustkrebs, Prostatakrebs und Lungenkrebs (Bronchialkarzinom). Aber auch Hautkrebs, Lymphknotenkrebs (Lymphome) und Nierenzellkrebs können in die Wirbelsäule streuen. Bei 3 bis 10 % aller Wirbelsäulenmetastasen ist die ursprüngliche Krebserkrankung unbekannt. [1]
Das durchschnittliche Alter betroffener Patientinnen und Patienten mit Wirbelsäulenmetastasen liegt bei 55 bis 60 Jahren. [2] In den meisten Fällen sind spinale Metastasen sehr schmerzhaft. Sie können außerhalb des Rückenmarks oder auch in der Rückenmarkssubstanz wachsen. Schädigungen des Nervensystems sowie Verletzungen des Rückenmarks gehören daher zu möglichen Folgen, die unerkannt bzw. unbehandelt bis zur Querschnittslähmung führen können.
Cyberknife-Technologie zur Behandlung spinaler Metastasen>
In diesem Beitrag sprechen wir über die Möglichkeiten der Cyberknife-Therapie in der Behandlung von Wirbelsäulentumoren.
Häufige Symptome
Neben starken Wirbelsäulenschmerzen, die für die meisten Patienten im Vordergrund stehen [2], können Metastasen auch eine zunehmende Instabilität betroffener Knochen und Wirbelkörper bedeuten. Darauf folgen im weiteren Verlauf Haltungsstörungen und Probleme beim Laufen. Auch Wirbelkörperbrüche sind beispielsweise möglich.
Weitere Symptome sind neben einem sich verschlechternden Allgemeinzustand neurologische Probleme wie Lähmungserscheinungen, Gefühlsstörungen bis hin zu Entleerungsstörungen von Blase und Darm mit Harn- bzw. Stuhl-Inkontinenz.
Da sich Symptome mitunter rasch hin zu einem neurologischen oder onkologischen Notfall entwickeln können, besteht in vielen Fällen schneller Handlungsbedarf. [6] Im Mittelpunkt aller therapeutischen Überlegungen steht dabei stets die Verbesserung der Lebensqualität. Unterschiedliche Ansätze und Behandlungsmöglichkeiten stehen dafür zur Verfügung.
Was tun bei plötzlich auftretenden Rückenschmerzen?
Bei allen Krebspatientinnen und Krebspatienten mit plötzlich auftretenden Rückenschmerzen sollte eine unverzügliche Abklärung mittels Bildgebung (MRT) erfolgen. Drücken Metastasen bereits auf das Rückenmark (Kompression), muss zügig behandelt werden, um weitere Schäden verhindern zu können
Ursachen & Risikofaktoren
Metastasen anderer Krebserkrankungen, die in die Wirbelsäule streuen, treten in den meisten Fällen im Bereich der Brustwirbelsäule auf (bis ca. 70 %), gefolgt von der Lendenwirbelsäule mit ca. 20 % und seltener im Bereich der Halswirbelsäule (ca. 10 %). [2, 7]
Das Risiko für Betroffene liegt vor allem in einer zunehmenden Zerstörung des Knochengewebes mit starken Schmerzen sowie neurologischen Beschwerden aufgrund einer Kompression der Nervenwurzeln oder des Rückenmarks. So weisen etwa 20 % aller spinalen Metastasen eine Beteiligung des Wirbelkanals auf und drücken auf sensible Nervenstrukturen. [2]
Diagnose-Verfahren
Um eine gesicherte Diagnose stellen und mögliche vorhandene Metastasen im Bereich des Beckens und der Wirbelsäule genau beurteilen zu können, ist die Diagnostik mit schichtbildgebenden Verfahren wie einer Magnetresonanz-Tomographie (MRT) oder Computer-Tomografie (CT) notwendig. [8] Nur so lassen sich Lage und Ausbreitung der Krebszellen erfassen.
Vereinfacht heißt das: Schicht für Schicht werden Aufnahmen von Ihrem Körper erstellt, die dann zu einem vollständigen dreidimensionalen Bild zusammengefügt werden. Dies erlaubt es den behandelnden Expertinnen und Experten, Rückschlüsse über das Stadium der Krebserkrankung im Körper zu ziehen.
Ergänzende Untersuchungen können individuell hinzukommen, darunter auch Laboruntersuchungen. Solche zusätzlichen Tests verfolgen oft das Ziel, andere für Ihre Beschwerden möglicherweise verantwortlichen Ursachen von Wirbelsäulenmetastasen abzugrenzen (z. B. eine Osteoporose oder andere Erkrankungen des Knochenstoffwechsels). [1]
Passgenaue Therapieplanung
Der individuelle Therapieweg ist von der Art, genauer Lage und Ausdehnung der Metastasen – und damit vom Stadium der Krebserkrankung (Staging) – abhängig. So können sich Wirbelsäulenmetastasen rein auf den Knochen beschränken. Sie können aber auch im Rückenmarkskanal liegen, und dabei entweder noch außerhalb des Rückenmarks (intraspinal- extramedullär) oder bereits im Rückenmark selbst (intraspinalintramedullär). Eine Unterscheidung, die für eine passgenaue Planung der Therapie relevant ist.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Die Behandlung von spinalen Metastasen erfolgt immer durch ein fachübergreifendes Experten-Team. Dazu gehören beispielsweise Spezialisten der Onkologie, Strahlentherapie, Neurochirurgie, Radiochirurgie und der Wirbelsäulenchirurgie. Von besonderer Bedeutung sind Behandlungskonzepte, mit denen Knochen gut stabilisiert und z. B. die Gehfähigkeit und damit Selbstständigkeit der Patienten im Alltag bestmöglich erhalten bzw. wiedererlangt werden können.
Durch die komplexe, oft entzündliche Schmerzsymptomatik erfolgt zusätzlich eine medikamentöse Schmerztherapie, um durch Metastasen verursachte Beschwerden rasch und effektiv zu reduzieren. [1]
Bei neuropathischen Schmerzen (z. B. Taubheitsgefühle, Missempfindungen) werden oft Cortison oder Opioide angewendet, bei Bedarf auch bestimmte Antidepressiva oder Antikonvulsiva – das sind Arzneimittel, die insbesondere bei einschießenden Schmerzen gut unterstützen können.
Die eigentliche Behandlung der Metastasen kann dann kombiniert erfolgen, z. B. durch eine Operation und gefolgt von einer herkömmlichen Bestrahlung oder Chemotherapie.
Eine weitere Möglichkeit ist die moderne, robotergeführte Radiochirurgie, die in bestimmten Situationen Krebszellen an der Wirbelsäule gezielt zerstören kann. Die submillimetergenaue, hochpräzise Methode hat sich in wissenschaftlichen Untersuchungen auch als eine für Betroffene besonders komfortable Vorgehensweise gezeigt. [3, 5]
Die Operation: offen oder perkutan
Operativ können Wirbelsäulenmetastasen sowohl offen als auch perkutan versorgt werden – perkutan bedeutet durch die Haut hindurch, etwa mittels einer kleinen Punktion. [1] Insgesamt werden die verschiedenen Eingriffsmöglichkeiten einzeln oder kombiniert angewendet, sofern eine Operation grundsätzlich sicher durchgeführt werden kann.
Die Operationsentscheidung und die Frage nach dem optimalen Zeitpunkt des Eingriffs hängen von verschiedenen individuellen Faktoren ab, etwa bei erheblichen funktionellen Einschränkungen oder einer vorhandenen oder drohenden Instabilität der Wirbelsäule.
Vor allem bei schnell wachsenden Metastasen kann aufgrund des zeitlichen Entscheidungsdrucks eine offene notfallmäßige Operation notwendig sein, um Kompressionen auf sensible Nervenstrukturen schnell in den Griff zu bekommen.
Es gibt aber auch Umstände, die gegen eine Operation sprechen können – allen voran der Allgemeinzustand, ein ausgeprägter Multiorganbefall bzw. die Prognose. [2] Ebenso das mit einem operativen Eingriff verbundene Risiko sowie insbesondere die individuellen Wünsche der Patienten.
Die konventionelle Strahlentherapie
Bei mehreren (multiple) Metastasen an der Wirbelsäule wird oft eine herkömmliche Strahlentherapie durchgeführt. Diese Behandlung muss auf mehrere Sitzungen aufgeteilt werden, da das Rückenmark sowie die Nervenwurzeln im Strahlenfeld liegen. Für die Patientinnen und Patienten können über 2 bis 4 Wochen hinweg individuell zwischen 11 und 25 Behandlungssitzungen notwendig sein. Auf diese Weise sollen Schäden am gesunden Gewebe minimiert werden.
Auch nach einem operativen Eingriff zur Dekompression von Metastasen bzw. zur Stabilisation der Wirbelsäule kann eine Strahlentherapie erfolgen, um verbliebene Krebszellen zu zerstören und so auch das Risiko einer erneuten Kompression sensibler Nerven zu mindern.
Einer der Nachteile der frühen Strahlentherapie nach vorausgegangener Operation ist die erhöhte Wahrscheinlichkeit für Komplikationen bei der postoperativen Wundheilung [1].
Zytostatische Chemotherapie mit Medikamenten
Zytostatika – als Chemotherapie eingesetzte Medikamente – sollen Vorgänge beeinflussen, die für das Wachstum und die Teilung von Zellen wichtig sind. Die meisten Chemotherapien wirken sich daher auf die Stoffwechsel- und Zellteilungsvorgänge von Krebszellen, aber auch der gesunden Zellen aus. Chemotherapien sind also nicht rein krebsspezifisch wirksam.
Oft wird die Chemotherapie auch mit anderen Verfahren kombiniert. Dabei können Zytostatika sowohl als Tabletten, aber auch über die Vene verabreicht werden. Häufige Nebenwirkungen sind Übelkeit, Abgeschlagenheit oder Gewichtsverlust.
Robotergeführte Cyberknife-Therapie:
Hochpräzise mehr Sicherheit
Eine hoch moderne Alternative in der Therapie von Metastasen ist in ausgewählten Situationen die radiochirurgische Behandlung mit dem robotergeführten Cyberknife-System. Diese sehr präzise, submillimetergenaue Radiochirurgie mit Photonen kann Krebszellen hochdosiert und fokussiert in einer meist einmaligen Anwendung erfolgreich zerstören. [9] Das gesunde, empfindliche Gewebe im Bereich der Wirbelsäule sowie des Rückenmarks wird geschont und dafür die Therapie-Dosis entsprechend gewählt.
Die Photonen schädigen das Erbgut der Krebszellen, die daraufhin absterben und über mehrere Wochen vom Körper abgebaut werden. Auf diese Weise lassen sich auch Metastasen behandeln, die an schwer zugänglichen Stellen des Skeletts sitzen. [5]
Wann kommt die radiochirurgische Präzisionsbehandlung in Betracht?
Krebspatienten mit Metastasen an der Wirbelsäule können mit der Cyberknife-Therapie oft gut behandelt werden, wenn die Größe, Art und Anzahl der Metastasen für die radiochirurgische Behandlung geeignet ist.
Auch bei Rezidiven von Wirbelsäulenmetastasen, die an derselben ursprünglichen Stelle erneut auftreten, ist die robotergeführte Radiochirurgie mit dem Cyberknife eine sichere und effektive Behandlungsmethode – dies auch alternativ zu einer zuvor durchgeführten Strahlentherapie, wie Studien belegen. [10, 11]
Neue wissenschaftliche Daten konnten für die radiochirurgische Behandlung des Rezidivs beispielsweise in bis zu 81 % der Fälle eine relevante Schmerzlinderung zeigen und eine lokale Kontrolle des Tumors ein Jahr nach der Therapie bis 90 % belegen. [11]
Die radiochirurgische Behandlung erfolgt meist in einer einzigen Sitzung, je nach individueller Ausgangssituation und vorausgegangener Therapie können auch mehrere Sitzungen erforderlich sein. [12]
Welche Vorteile hat eine radiochirurgische Therapie mit dem Cyberknife?
Die hochmoderne Technologie des Robotersystems kann Bewegungen des Körpers, wie sie beispielsweise allein durch das normale Atmen auftreten, jederzeit während der Therapie durch entsprechende Rückkoppelung ausgleichen. So wird eine hochpräzise Behandlung möglich, die die Therapie von Wirbelsäulenmetastasen mit dem Cyberknife ohne eine Fixierung und auch ohne Narkose erlaubt. [4, 5] Für die Patientinnen und Patienten bedeutet die radiochirurgische Therapie eine entsprechend komfortable und schmerzfreie Behandlung.
Bei sehr ausgedehnten Metastasen an der Wirbelsäule kann gegebenenfalls auch eine Kombinationstherapie sinnvoll sein. Dabei erfolgt zunächst die operative Entfernung großer Tumoranteile, die oftmals auch das Rückenmark komprimieren können. Danach folgt die radiochirurgische Therapie für operativ schwer zugängliche Metastasen: Mit der Cyberknife-Therapie können alle Lokalisationen – in allen Bereichen der Wirbelsäule – hochpräzise erreicht und behandelt werden
Spinale Metastasen können mit der Cyberknife-Therapie immer dann gut behandelt werden, wenn sie einzeln auftreten und keine unmittelbare Kompression des Rückenmarks hervorrufen.
Metastasen in der Wirbelsäule wachsen mit einer Geschwindigkeit von Wochen bis Monaten, oftmals sind sie aber auch länger und ohne ein signifikantes Wachstum in den Wirbelkörpern vorhanden.
Typischerweise stellen sich hier länger anhaltende Rückenschmerzen ein, gegebenenfalls auch ausstrahlenden Schmerzen in die Arme oder Beine.
Metastasen sind immer Absiedlungen eines Primärtumors im Körper.
Metastasen sind immer bösartige Raumforderungen.
Nach einer radiochirurgischen Therapie ist die Erfolgschance sehr hoch, dass kein Rezidiv auftritt. Wie bei allen medizinischen Behandlungen ist es jedoch möglich, dass es im Verlauf zu einem erneuten Tumorwachstum kommt. In diesen Fällen ist oftmals eine erneute radiochirurgische Therapie möglich
[1] Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU) und Deutsche Wirbelsäulengesellschaft (DWG): S2k-Leitlinie Wirbelsäulenmetastasen, Version 1.0, 2024; verfügbar unter: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/187-003#anmeldung, letzter Zugriff (05.11.2024).
[2] Eicker, S. O., Mohme, M., Surgical treatment of spinal metastases, Der Onkologe 2022;28:371-380.
[3] Muacevic, A., Cyberknife radiosurgery: a new treatment method for image-guided and robot-assisted precision radiation. MMW Fortschr Med. 2007;149(7):42-43.
[4] Muacevic, A., Staehler, M., Drexler, C., Wowra, B., Reiser, M., Tonn, J. C., Technical description, phantom accuracy, and clinical feasibility for fiducial-free frameless real-time image-guided spinal radiosurgery. J Neurosurg Spine. 2006;5(4):303-312.
[5] Muacevic, A., Drexler, C., Kufeld, M., Romanelli, P., Duerr, H. J., Wowra, B., Fiducial-free real-time image-guided robotic radiosurgery for tumors of the sacrum/pelvis. Radiother Oncol. 2009;93(1):37-44.
[6] Guckenberger, M. Guninski, R. S., Hüllner, M., Kobe, A., Schaser, K. D., Wicki, A., Current concepts for the interdisciplinary treatment of bone metastases, Die Onkologie 2023;29:222-229.
[7] Bollen, L., Jacobs, W. C. H., Van der Linden, Y. M., Van der Hel, O., Taal, W., Dijkstra, P. D. S., A systematic review of prognostic factors predicting survival in patients with spinal bone metastases. Eur Spine J. 2018;27(4):799-805.
[8] Wessling, M., Pflugmacher, R., Müller, M. C., Kabir, K., Pennekamp, P. H., Basic principles of surgical treatment of bone metastases. Z Orthop Unfall. 2013;151(3):303-314.
[9] Muacevic, A., Kufeld, M., Rist, C., Wowra, B., Stief, C., Staehler, M., Safety and feasibility of image-guided robotic radiosurgery for patients with limited bone metastases of prostate cancer. Urol Oncol. 2013;31(4):455-460.
[10] Ehret, F., Mose, L., Kufeld, M., Fürweger, C., Windisch, P., et al., Image-Guided Robotic Radiosurgery for the Treatment of Same Site Spinal Metastasis Recurrences. Front Oncol. 2021;11:642314.
[11] Myrehaug, S., Sahgal, A., Hayashi, M., Levivier, M., Ma, L., et al., Reirradiation spine stereotactic body radiation therapy for spinal metastases: systematic review. Journal of neurosurgery. Spine 2017;27(4):428-435.
[12] Sahgal, A., Weinberg, V., Ma, L., Chang, E., Chao, S., Muacevic, A., et al., Probabilities of radiation myelopathy specific to stereotactic body radiation therapy to guide safe practice. Intern journal of radiation oncology, biology, physics 2013;85(2):341-347.